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Bayerische Staatsmedaille für Verdienste um Gesundheit und Pflege

in Hirschaid verliehen

09.10.2018

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml zeichnet herausragendes Engagement von neun Bürgerinnen und Bürgern aus

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml hat am 2. Oktober 2018 neun engagierte Bürgerinnen und Bürger mit der Bayerischen Staatsmedaille für Verdienste um Gesundheit und Pflege ausgezeichnet.

Anlässlich der feierlichen Verleihung in Hirschaid, Landkreis Bamberg, betonte Huml: "Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für herausragendes Engagement verleiht das bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium die Staatsmedaille für Verdienste um Gesundheit und Pflege. Die heute Geehrten sind als Vordenker und Menschen der Tat ein Vorbild. Die Medaille soll für andere Menschen Ansporn sein zu eigenen Anstrengungen. Sie soll ermutigen, zum Wohle der Gesellschaft neue Wege im Bereich der Gesundheit und Pflege zu gehen."

Die Staatsmedaille für Verdienste um Gesundheit und Pflege ist die höchste Auszeichnung des bayerischen Gesundheits- und Pflegeministeriums. Es werden damit Personen geehrt, die sich langjährig ehrenamtlich im Bereich Gesundheit und Pflege engagiert haben.

Ausgezeichnet wurden in Hirschaid:

Frau Edda Brandl aus Allersberg hat sich durch langjähriges Engagement für Parkinsonerkrankte verdient gemacht. Selbst von der unheilbaren Erkrankung betroffen, hat sie im Dezember 1997 die "Parkinson-Selbsthilfegruppe Roth-Schwabach", eine Regionalgruppe der "Deutschen Parkinson-Vereinigung" gegründet und ist seither als Vorsitzende und als Leiterin der Gruppe aktiv. Daneben kümmert sie sich auch in vorbildlicher Weise um gesellschaftliche Treffen und Ausflüge. Die Ministerin unterstrich: "Frau Brandl ist ein großartiges Beispiel dafür, dass man trotz einer schweren Erkrankung sein Leben positiv gestalten kann. Sie hat Großartiges geleistet und mit ihrer Selbsthilfegruppe sehr vielen Menschen helfen können."

Oskar Blum aus Landshut wurde ausgezeichnet für außergewöhnliches und langjähriges Engagement für Krebskranke. Anlässlich der Verleihung betonte Huml: "Schon 1997 hat Herr Blum die 'Prostata-Selbsthilfegruppe Landshut' gegründet. Damit war er Vorreiter einer Bewegung, die sich die psychosoziale Unterstützung der Betroffenen zum Ziel gesetzt hat. Mit großem Einfühlungsvermögen und sehr viel Einsatzbereitschaft hat Herr Blum Informationen über die Krankheit und konkrete Hilfe für Betroffene angeboten - ein Unterstützungsangebot, das bis dahin in und um Landshut noch nicht vorhanden war. Außerdem unterstützt er am Klinikum Landshut krebskranke Menschen und ihre Angehörigen. Ich bin sehr dankbar dafür, dass Herr Blum mit immer neuen Ideen deutlich gemacht hat, wie notwendig die Initiative für Krebserkrankte ist."

Für jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement für Menschen mit Beeinträchtigungen, ganz besonders für gehörlose Menschen in der letzten Lebensphase, wurde Frau Doris Ehrenreich aus Würzburg ausgezeichnet. Die Ministerin erläuterte: "Es liegt Frau Ehrenreich am Herzen, Hörende und Gehörlose miteinander zu verbinden. Sie macht gehörlosen und hörenden Menschen aber auch gleichermaßen Mut, sich zu engagieren und das Leben positiv und voller Lebensfreude mitzugehalten, so dass es bis zuletzt ein Leben in Würde ist. Ob als gewähltes Mitglied im Vorstand der 'Katholischen Gehörlosengemeinschaft Würzburg und Umgebung', im Vorstand der 'Katholischen Gehörlosengemeinschaft von Unterfranken' oder bei der Gründung der 'Ökumenischen Hospizgruppe Gehörlose Unterfranken' - man spürt, dass Frau Ehrenreich die Hospiz- und Palliativarbeit für gehörlose Menschen eine Herzensangelegenheit ist. Sie hat sich über alle Maßen hinaus für die Hospizbewegung eingesetzt. Damit ist sie ein Vorbild für ihre Mitmenschen."

Dr. Winfried Grasbon aus Hettenshausen erhielt die Auszeichnung für seine ehrenamtliche Tätigkeit im Verein "Afrika-Blindenhilfe". Seit mittlerweile über 27 Jahren reist er mehrmals pro Jahr für zwei bis sechs Wochen nach Afrika. Mit herausragendem Fachwissen führt er in verschiedenen Krankenhäusern kostenlose Augenoperationen und ambulante Augenbehandlungen an blinden und sehbehinderten Menschen durch. Huml betonte: "Herr Dr. Grasbon hat sich ein herausragendes Netzwerk in Afrika aufgebaut und kann vor Ort auf zuverlässige und kompetente einheimische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählen. Denn während seiner Aufenthalte unterweist er immer wieder lokale Pflegekräfte und Ärzte, damit sie die Behandlung der Patientinnen und Patienten auch selbständig weiterführen und beispielsweise Voruntersuchungen eigenständig vornehmen können. Herr Dr. Grasbon ist ein sehr bescheidener und hilfsbereiter Mensch, der sich unermüdlich dafür einsetzt, dass die Menschen in Afrika wieder beziehungsweise besser sehen können." (Herr Heinz Grimm von der "Afrika Blindenhilfe" hat die Auszeichnung stellvertretend für Herrn Dr. Grasbon entgegengenommen)

Zu den Geehrten zählt auch Herr Dr. Max Kaplan aus Pfaffenhausen für dessen außerordentlichen Einsatz für die Patientenversorgung und den Berufsstand der Ärztinnen und Ärzte. In der Laudatio sagte die Ministerin: "Herr Dr. Kaplan hat sich von Beginn seines Engagements an für eine flächendeckende hausärztliche Patientenversorgung eingesetzt. Auch die Nachwuchsgewinnung, gerade für den ländlichen Raum, lag ihm sehr am Herzen. Als Präsident der Bayerischen Landesärztekammer hat er sich von 2010 bis 2018 mit ganzer Kraft für die beruflichen Belange der Ärztinnen und Ärzte, die Förderung der ärztlichen Fortbildung, die Schaffung sozialer Einrichtungen für Ärztinnen und Ärzte und deren Angehörigen und für die öffentliche Gesundheitspflege eingesetzt. Er hat Besonderes geleistet, für die Patientenversorgung, die ärztliche Berufspolitik und vor allem für die Verbesserung des Gesundheitswesens in Bayern und in Deutschland. Dafür gebührt ihm Dank und Respekt."

Frau Maria Kober aus Oberschwarzach wurde ausgezeichnet für ihren jahrzehntelangen Einsatz im Gesundheitswesen, insbesondere für die professionelle Pflege. Huml betonte: "Ganz gleich, welche anspruchsvolle berufliche Tätigkeit Maria Kober ausgeübt hat, sie hat sich sehr tatkräftig über ihre beruflichen Verpflichtungen hinaus engagiert. Besonders am Herzen lag ihr von Anbeginn an die Förderung einer professionellen Pflege, aber auch für die Durchführung von Kursen für pflegende Angehörige hat sie sich eingesetzt. Auch im Ruhestand ist Frau Kober mit ihrem herausragenden Fachwissen und ihrer Weitsicht weiter ehrenamtlich im Vorstand der 'Caritas-Gemeinschaft für Pflege- und Sozialberufe Bayern' aktiv. Es beeindruckt mich sehr, was Maria Kober zum Wohle der Allgemeinheit geleistet hat." (Die Auszeichnung hat ihr Sohn, Elmar Kober, entgegengenommen.)

Für ihr großes Engagement für krebskranke Menschen, vor allem für Frauen mit Brustkrebs, hat Frau Erika Mohr aus Köditz die Medaille erhalten. Die Ministerin unterstrich: "Selbst an Brustkrebs erkrankt, hat Frau Mohr 1997 die 'Selbsthilfegruppe Frauenkrebs Erika Mohr' in Hof gegründet. Sie ist inzwischen eine für Patientinnen aus der Stadt und aus dem Landkreis Hof wichtige und unverzichtbare Institution geworden. Über die Treffen der Selbsthilfegruppe hinaus organisiert Frau Mohr Patiententage zu aktuellen medizinischen Themen. Darüber hinaus ist sie seit 1998 Vorsitzende des Arbeitskreises 'Frauenkrebs des Bayerischen Roten Kreuzes Kreisverband Hof'. Das Angebot des Arbeitskreises umfasst Seminare von Reha-Kliniken, Fachvorträge von Ärztinnen und Ärzten, Workshops sowie Haus- und Klinikbesuche von Betroffenen. Frau Mohr hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, krebskranken Frauen neuen Mut zu machen. Ich danke ihr vielmals für diesen selbstlosen Einsatz."

Frau Kornelia Schmid aus Amberg hat sich nicht nur durch besondere Fürsorge für ihre eigene Familie herausragende Verdienste erworben, sondern auch durch ihr herausragendes Engagement für pflegende Angehörige. Zur Begründung betonte Huml: "Frau Schmid weiß aus eigener Betroffenheit nur zu gut, dass sich pflegende Angehörige in ihrer Situation vielmals alleine gelassen fühlen und oft an ihre psychischen und körperlichen Grenzen stoßen. Daher unterstützt sie diese, wo es nur geht. Mit großer Empathie und Einfühlungsvermögen tauscht sie sich in ihrer Facebook-Gruppe 'Pflegende Angehörige' mit Betroffenen aus, macht ihnen Mut und gibt wertvolle Hilfestellungen. Viel Herzblut setzt sie auch in ihren 2017 gegründeten Verein 'Pflegende Angehörige' in Amberg. Unermüdlich wirbt Frau Schmid dafür, dass pflegende Angehörige in unserer Gesellschaft wahrgenommen und vor allem unterstützt werden. Dieser beeindruckende Dienst am Menschen verdient unseren Respekt."

Unter den Geehrten war auch Professor Jörg Wolstein aus Bamberg, der sich in jeder Phase seines beruflichen Werdegangs in verschiedenen Forschungsprojekten und in der Lehre engagiert und sich dadurch herausragende Verdienste im Gesundheitswesen erworben hat. Die Ministerin erläuterte: "Professor Wolstein hat sich fast sein ganzes Leben lang in herausragender Weise für psychisch erkrankte Menschen eingesetzt. Ganz besonders freut es mich, dass er seit 2008 als wissenschaftlicher Leiter das Projekt 'Hart-am-Limit', kurz 'HaLT' in Bayern tätig ist. In dem Projekt sind inzwischen mehr als 10.000 Einzelgespräche in bayerischen Krankenhäusern mit Jugendlichen nach einer Alkoholvergiftung durchgeführt worden. Auch viele weitere Präventionsprojekte des bayerischen Gesundheitsministeriums hat er begleitet. Darüber hinaus setzt sich Herr Professor Wolstein seit 2001 als Behindertenbeauftragter der Universität Bamberg für die Belange behinderter und chronisch kranker Studierender an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg ein. Ferner hat er weitere zahlreiche Projekte zur Studierendengesundheit initiiert. Ein Beispiel ist ein Projekt zur Prävention des Gebrauchs der Droge 'Crystal' an Hochschulen. Hier erarbeitet gerade eine Gruppe von Studierenden der Universität Bamberg zusammen mit einer Gruppe von Patientinnen und Patienten aus der Klinik für Forensische Psychiatrie des Bezirkskrankenhaues Bayreuth ein Präventionskonzept. Im Jahr 2015 konnte Professor Wolstein sein 25-jähriges Dienstjubiläum an der Universität Bamberg feiern. Eine lange Zeit, in der er sehr viel für unser Gesundheitswesen geleistet hat."



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