In trockenen Tüchern ist der Neubau für die Polizei in Bamberg. Der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags hat dem Millionen-Projekt zugestimmt. Das teilen die beiden Landtagsabgeordneten Staatsministerin Melanie Huml und Holger Dremel mit.
„Ausgaben von rund 90 Millionen Euro hat der Haushaltsausschuss für den Neubau im Gebiet am Tännig, direkt neben dem Berliner Ring, bewilligt“, berichtet Huml. „Damit sind wir bei unserem Anliegen, den Polizeistandort Bamberg für die Zukunft zu rüsten einen entscheidenden Schritt weiter“, ergänzt Dremel.Mit dem neuen Dienstgebäude sollen ein modernes Polizeieinsatz-Trainingszentrum geschaffen und die akute Raumnot beendet werden. „Der Neubau ist dringend notwendig, insbesondere weil das zentrale Dienstgebäude an der Schildstraße nicht mehr ausreicht. Wegen der stetig wachsenden Aufgaben unserer Landespolizei, haben wir die Personalstellen aufgestockt und brauchen entsprechend mehr Platz. Außerdem ist es für Sicherheit der Menschen wichtig, dass unsere Polizei unter optimalen Bedingungen arbeiten und auch trainieren kann“, erklärt Staatsministerin Melanie Huml.
Wie angespannt die aktuelle Situation ist, verdeutlicht ihr Landtagskollege Holger Dremel: „Als ehemaliger Polizist weiß ich aus eigener Erfahrung, dass die Räumlichkeiten an der Schildstraße viel zu klein sind. Es gibt keine Vernehmungsräume, teils arbeiten die Kollegen zu dritt in einem Zimmer und beim Einsatztraining muss improvisiert werden. Zum Beispiel ist es notwendig, ausgediente Grundschulen oder andere leerstehende Gebäude zu suchen, statt polizeiliche Einsätze in einem dafür ausgerüsteten PE-Zentrum zu trainieren“, so Dremel.
Die beiden Landtagsabgeordneten haben sich deshalb mit Nachdruck für die Errichtung eines Neubaus eingesetzt. „Wir freuen uns, dass unsere Kollegen im Haushaltsausschuss die notwendigen Mittel bewilligt haben. Jetzt ist die Stadt Bamberg am Zug“, so Huml.
„Damit der Neubau starten kann, muss die Stadt Bamberg für die rechtzeitige Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur sorgen. Das Gebiet im Süden Bambergs, zwischen Berliner Ring und Bahnlinie, ist noch nicht erschlossen. Es gibt keine taugliche Zufahrt zum Gelände und auch die Versorgungsleitungen müssen noch verlegt werden“, erläutert Dremel.
Wann die Bauarbeiten beginnen, steht noch nicht konkret fest. Verläuft die Projektvorbereitung weiter planmäßig, kann Jahr 2025 der symbolische erste Spatenstich erfolgen. „Bis dahin gibt es noch viel zu tun, auf allen Ebenen“, betont Staatsministerin Huml. „Die Erschließung des Geländes durch die Stadt Bamberg ist dabei ebenso von Bedeutung wie die Bewilligung der einzelnen Planungsschritte durch den Freistaat Bayern“, erklärt Dremel, Mitglied im Innenausschuss des Landtags. Zielmarke für die Fertigstellung sei das Jahr 2028.
Die Pläne für den Neubau sehen ein bis zu viergeschossiges Dienstgebäude in L-Form vor. Einziehen sollen dort die Polizeiinspektion Bamberg-Land und die Verkehrspolizeiinspektion. Dahinter liegend sollen ein zweigeschlossiges Polizeieinsatztrainings-Zentrum und ein Garagengebäude entstehen. Die Nutzfläche liegt bei rund 3.700 qm.
„Bei Planung und Bau legen wir auch auf den Klimaschutz großen Wert. So sollen beispielsweise Photovoltaikmodule auf allen geeigneten Dachflächen installiert werden“, berichtet Staatsministerin Melanie Huml. Auch der Einsatz von Recycling-Baustoffen werde geprüft und soweit möglich umgesetzt.
„Für die gesamte Gebäudehülle ist der Passivhausstandard vorgesehen und die Raumlufttechnischen Anlagen sollen eine hocheffiziente Wärmerückgewinnung erhalten“, ergänzt der Abgeordnete Dremel. Gemäß der Kalkulation des Staatlichen Bauamts dürfte die CO2-Einsparung bei insgesamt rund 288 Tonnen pro Jahr liegen.